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die andere perspektive

Waffenstillstand in Gaza: Hoffnungsschimmer oder nur eine Pause?


von Karsten Hellhuber

16. Januar 2025
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Die Nachricht von einem Waffenstillstand in Gaza sorgt für Aufatmen, aber auch für Nachdenklichkeit. Endlich können die Familien in Gaza ihre ermordeten Angehörigen beerdigen und die humanitäre Hilfe, die so lange blockiert wurde, könnte nun die Menschen erreichen, die sie dringend brauchen. Gleichzeitig bedeutet der Waffenstillstand, dass die Geiseln der Hamas, so sie noch am Leben sind, eine Chance auf Rückkehr haben – sofern sie nicht bereits durch Bombenangriffe ums Leben kamen. Doch das ist nur ein Teil der Geschichte. Der Konflikt bleibt ungelöst. Die Besatzung des Westjordanlandes durch Israel und die systematische Unterdrückung der Palästinenser gehen weiter – oft mit stillschweigender Unterstützung durch Deutschland. Die ethnischen Säuberungen, die Bombardierungen, die Blockaden – all das hat tiefe Wunden hinterlassen, die ein bloßer Waffenstillstand nicht heilen kann Für die Zivilbevölkerung in Gaza ist der Waffenstillstand eine Möglichkeit, kurz Luft zu holen. Doch Frieden? Den gibt es nicht. Solange Kriegsverbrecher – seien sie aufseiten der Hamas oder Israels – nicht zur Verantwortung gezogen werden und die Ursachen dieses Konflikts nicht angegangen werden, bleibt ein langfristiger Frieden nur ein ferner Traum. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Moment mehr wird als nur eine Atempause im Leid – dass die Welt endlich hinsieht und handelt.

Hier die großen Zusammenhänge verstehen